Tipps von meiner Leseliste

Es ist wieder einmal Zeit, ein paar spannende Bücher von meiner Leseliste hier zu erwähnen. Hinweis: Ein Klick auf das Buchcover führt direkt zum Angebot.

Beziehungsgewiss | Hans-Joachim Eckstein

Eckstein hatte in vier Bänden »Grundlagen des Glaubens« zentrale biblisch-theologische Themen bearbeitet. In Beziehungsgewiss hat er die bisherigen Bände neu bearbeitet, erweitert und als eine Gesamtausgabe vorgelegt. Ich habe sie an vielen Morgenden Zug um Zug ganz durchgelesen.

Ich konnte das Buch nicht lassen, weil dem emeritierte Professor tatsächlich der faszinierenden Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Glauben, zwischen Theorie und Praxis, zwischen Tiefgang und Anschaulichkeit gelingt.

Ich finde als Lehrer und Prediger der christlichen Botschaft viele Anregungen für meine Verkündigungsaufgabe in Beziehungsgewiss. Tatsächlich konnte ich das Buch nicht zur Seite legen, bis ich ganz durch war. Und das, obwohl ich seine Sprache schon recht anstrengend empfand. Sicher, einige Sätze eignen sich als Zitate. Aber insgesamt hätte dem Buch ein nicht ganz so spezieller Sprachstil gut getan. Einige werden es lieben, andere schon nach wenigen Seiten zur Seite legen.

Das hat das Buch aber nicht verdient. Sein verdichteter Inhalt macht es zu einem Schatz für alle, die die Grundlagen des Glaubens neu erkunden und weitergeben wollen. Mit der landeskirchlichen Perspektive des Autors habe ich nur an wenigen Stellen als Freikirchler Mühe gehabt. Deshalb bringe ich es euch zur Kenntnis.

Weil ich es will | Markus Hoffmann (HRSG.)

Die Frage nach der Homosexualität wird sehr kontrovers und emotional diskutiert. Manchmal dogmatisch – so oder so! Wie aber ergeht es Leuten, die homosexuell empfinden und sich aus freien Stücken zu einem Lebensstil entscheiden, bei dem sie ihre Homosexualität nicht ausleben? Wie ergeht es Menschen, die Christus in der Mitte ihres Lebens haben wollen und gleichzeitig Empfindungen wahrnehmen, die nach mancher Auffassung in der historischen Christenheit so nicht „sein dürfen“.

Den einen ist sofort klar, dass das so gar nicht geht und gar nicht gut ist. Jeder mag so leben, wie er empfindet. Andere feiern Wandlungen, was immer auch in Frage gestellt wird.

Das Thema wird immer persönlich, emotional und manchmal auch ideologisch verhandelt. Es geht eben immer auch um die eigene Identität. Ich wollte meinen Horizont erweitern, indem ich durch die Brille von Menschen schauen wollte, die anders empfinden, als ich. Deshalb nach ich das Buch von Markus Hoffmann zur Hand.

Er hat 39 Lebensgeschichten zusammengetragen, die einen weiten Horizont eröffnen. Geschichten von Menschen, die ich als heterosexuell empfindender Mann unbedingt wahrnehmen will. Jede Geschichte ist besonders. Und anders. Nach der Lektüre war mein Horizont wieder deutlich weiter, mein Verständnis differenzierter.

Es ist kein Buch für Leute, die in der Frage eine grundsätzliche Orientierung finden wollen. Mehr ein Buch für Christen, die Mitchristen besser verstehen und respektieren wollen, die homosexuell empfinden, aus eigenem Antrieb aber ihre Sexualität nicht ausleben und gleichzeitig Christus als Mitte haben möchten. Eine tolerante Gesellschaft sollte das aushalten können. Ich wollte einfach mich einmal einfühlen. Wer daran ebenfalls Interesse hat, könne das Buch auf seine Leseliste aufnehmen.

Messias Jesus | Reiner Riesner

Und zum Schluss noch ein Titel eines emeritierten Theologieprofessors. Messias Jesus. Ein wissenschaftlich begründetes und gleichzeitig gut lesbares Werk wollte der Autor vorlegen. Sein besonderes Interesse als Hochschullehrer galt schon lange der Frage der Historizität der im Neuen Testament beschriebenen Vorgänge.

Riesner gilt als ein bedeutenden Forscher zu diesen Fragen. Deshalb interessierte mich seine Arbeit über Jesus sehr. Ich wollte ein Nachschlagwerk zur Hand haben, mit dem ich die Anfragen an Jesus, die auch in jüngerer Zeit „aus meiner Ecke“ kommen, reflektieren. Ist die Person Jesu, sein Werk und seine Botschaft glaubwürdig? Wie könnte das im Licht der neueren Forschung gesehen werden? Sind die Quellen über Jesus vertrauenswürdig? Der Bericht seiner Auferstehung? Was spricht dafür? Welche Quellen stehen zur Verfügung?

Der Überblick zu den Quellen, die von Jesus handeln, und ihre wissenschaftliche Erforschung, sind in Messias Jesus zu finden. Mich begeistern die umfangreichen Fußnoten zu den Ausführungen, mit denen Riesner seine Quellen offenlegt.

Sehr hilfreich finde ich auch das detaillierte Inhaltsverzeichnis. Als Nutzer kann ich dann direkt zu dem Abschnitt gehen, der meine Fragen oder meine Interessen aufgreift. Die Abschnitte sind so gehalten, dass sie abgeschlossen sind und deshalb gut auch nur auszugsweise genutzt werden können.

Natürlich habe ich das Buch nicht durchgelesen, sondern es dient mir als Nachschlagwerk und zu meiner Hintergrundarbeit für meine Referate und Predigten. Ein wertvoller Schatz ist mir Messias Jesus geworden.

Über Lothar Krauss

Ehemann | Vater | Pastor | Blogger | Netzwerker
Dieser Beitrag wurde unter Buchtipps abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.